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Editorial
Auch Tax Technologie kommt an dem derzeit alles dominierenden Thema Corona nicht vorbei: die Krise legt schonungslos offen, wie es um die Prozesse und den damit einhergehenden Digitalisierungsgrad im Unternehmen, aber auch in den steuerlichen Kernprozessen steht. Gerade jene, die das Thema Digitalisierung auf die lange Bank geschoben haben, hatten ein teilweise böses Erwachen. Prozesse waren alles andere als Homeoffice-tauglich, Mitarbeiter nicht geschult im Umgang mit digitalen Kommunikationstools und die Zusammenarbeit mit Partnern oder Mandanten war nicht auf dieses Krisenszenario ausgelegt. Wohl dem, der seine Prozesse bereits medienbruchfrei digitalisiert hatte. Dabei hat die Krise auch eine enorme Kreativität freigesetzt. Innerhalb kürzester Zeit wurden von Tax Techs intuitive Lösungen entwickelt, um den Unternehmen pro bono entsprechende Hilfestellung anzubieten. Die Herausforderung bestand zunächst darin, der Informationsflut Herr zu werden. Fortlaufend wurden neue Hilfspakete beschlossen und mussten in eine verständliche Ordnung und Sprache gebracht werden. Am Ende sind intuitive Lösungen mit einer beeindruckenden Funktionalität entstanden, sei es, um passgenau die richtigen Liquiditätshilfen zu finden oder etwa aufzuzeigen, wie Unternehmen in den Genuss von Kurzarbeitergeld oder Steuerstundungen kommen. So hat TaxTech auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, wozu es in der Lage ist. Aber auch die Unternehmen und Beratungsgesellschaften haben in teils atemberaubender Geschwindigkeit Prozesse digitalisiert, webbasierte Meetingräume eingerichtet und innerhalb kürzester Zeit den Wechsel in den virtuellen Modus bewerkstelligt. So ist der Krise zugleich eine katalytische Wirkung zu attestieren, die auch nach der Krise die Prozessdigitalisierung und Automatisierung weiter befeuern wird. Mit der Erfahrung von Corona werden Unternehmen sowie die korrespondierenden Organisationseinheiten, nicht zuletzt auch die Steuerfunktion ihren digitalen Reifegrad kritisch hinterfragen. Die Arbeitswelt wird eine andere sein, als wir sie bislang gelebt haben. Muss ich wirklich zu jedem Meeting anreisen, auch wenn es nur zwei Stunden dauert? Braucht es das ein oder andere physische Treffen? Und geht es nicht genauso gut im Homeoffice? All dies sind berechtigte Fragestellungen, die es zu diskutieren gilt. Was bei all den Vorteilen der Digitalisierung jedoch nicht vergessen werden sollte: Auch eine noch so perfekte virtuelle Welt bleibt eine virtuelle Welt und kann das persönliche Miteinander auf Dauer nicht ersetzen.
Stefan Groß
Mit der Meldepflicht für grenzüberschreitende Steuergestaltungen geht ein großes Risiko für den Berufsstand einher, derartige Modelle nicht hinreichend zu melden. Daher wird von verschiedenen Seiten vorgeschlagen, sehr umfassend an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) zu berichten, was jedoch rasch zu einer Überlastung der auswertenden Stellen führen könnte. Inwiefern Mechanismen der künstlichen Intelligenz bei der Auswertung der Meldungen unterstützen können, wird im Folgenden untersucht.
Rahmen für die Umsetzung eines Tax Compliance Management Systems (Tax CMS) in der Praxis mit Beispielen zur Nutzung moderner Technologien
Die Vehemenz, mit welcher die Corona-Krise das öffentliche und wirtschaftliche Leben getroffen hat; ist ohne Beispiel und stellt die Unternehmen in Deutschland vor eine historische Belastungsprobe. Dabei ändert sich die Sachlage täglich, beinahe minütlich, und die Lösungsansätze müssen ständig fortentwickelt und neu gedacht werden. Doch was kann TaxTech-Software leisten, um eine geeignete Hilfestellung zu bieten. Dieser Herausforderung haben sich zahlreiche TaxTech’s gestellt und in kürzester Zeit durchaus beachtliche Lösung entwickelt. Nachfolgend sollen ausgewählte Lösungen von ihren Geburtshelfern kurz vorgestellt werden.
Teil 1 des Beitrags zu S/4 HANA als Chance für die Steuerabteilung sollte einen ersten Eindruck zur steuerlichen Relevanz sowie zur Einführung von S/4HANA im steuerlichen Kontext vermitteln. Darüber hinaus wurden mögliche Ansätze zur Verrechnung der Projektkosten aufgezeigt. Hieran anknüpfend soll die steuerliche Betrachtung vertieft und aufgezeigt werden, welche steuerlichen Synergien sich heben lassen. Betrachtet werden dabei die Steuergebiete Ertrag- und Quellensteuern, Umsatzsteuer, Transfer Pricing und Lohnsteuer. Vorab sollen kurz die technischen Möglichkeiten zur Anreicherung von Buchungsinhalten betrachtet werden.
Neue Regularien, neue technologische Standards, Gesetzesänderungen, eine Unmenge an Informationen – unsere Umwelt verändert sich ununterbrochen. Auf diesen Wandel müssen auch Steuerabteilungen reagieren und sich transformieren. Dies wird gerade in Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie deutlich. Wie kann das in Unternehmen nachhaltig und erfolgreich gelingen?
Kryptowährungen dienen online als Zahlungsmittel, stellen jedoch kein Geld im rechtlichen Sinne dar. Der Beitrag geht der Frage nach, ob sich Kryptowährungsdarlehen auch zur steuerlichen Gestaltung nutzen lassen.
Steuercompliance
Die verpflichtende E‑Rechnung ist eine Erfolgsgeschichte. Sie hat sich als mächtiges Werkzeug im Kampf gegen Steuerhinterziehung erwiesen und als Schwungrad der digitalen Entwicklung des Landes.
Tax Tech verändert Berufsbilder, Geschäftsmodelle, Verwaltungsabläufe und das Recht. In der Ausbildung muss diese Entwicklung hinreichend Berücksichtigung finden – ohne zu überfordern oder abzuschrecken.